Die Annenkirche Dresden

Heute ein wichtiges Veranstaltungsgebäude für Konzerte innerhalb des reichen Musiklebens der Stadt, ist die im Zentrum gelegene Annenkirche Dresden eine der ganz wenigen Kirchen in Elbflorenz, die nicht dem Feuersturm nach der Bombardierung im Februar 1945 zum Opfer fielen. Erbaut aus Postaer Sandstein in den 1760er Jahren von einem Schüler George Bährs (Architekt der Frauenkirche) hat sie gestalterisch große Ähnlichkeit zur Kreuzkirche.

Besucherinformationen zur Annenkirche Dresden

Die Öffnungszeiten der Annenkirche Dresden sind überschaubar: Sie ist nur zu den Gottesdiensten (in der Regel sonntags 9.30 Uhr) und während der Konzerte geöffnet. Sie finden die Annenkirche Dresden unter der Adresse: Annenstr. 15, 01067 Dresden.

Annenkirche Dresden vom Freiberger Platz gesehen

Wenn Sie mit dem PKW anreisen, sollten Sie sich entweder Richtung Postplatz (Abfahrt über die Annenstraße) orientieren, oder die über die B 173 anreisen, von der aus Sie in die Rosenstraße und dann die Maternistraße einbiegen, um auf die Annenstraße zu gelangen. Die Parkmöglichkeiten an der Annenkirche Dresden sind nicht so zahlreich, aber mit etwas Glück findet man direkt vor der Kirche oder in den umliegenden Wohngebietsstraßen einen Platz.

Falls Sie sich für die Anreise per Öffentlichem Nahverkehr entscheiden, so können Sie den keine 5 Minuten Fußweg entfernten Postplatz mit vielen Straßenbahn- bzw. Buslinien erreichen. Für Zugreisende empfiehlt sich der kaum weiter entfernte Bahnhof/Haltepunkt Dresden Freiberger Str., wo die S-Bahn-Linien S1 und S2 halten.

Annenkirche Dresden als Ort für Veranstaltungen

Wie bereits erwähnt, veranstaltet die Annenkirche Dresden zahlreiche Konzerte bzw. bietet ihnen einen würdevollen und akustisch außerordentlich guten Rahmen.

Dabei liegt der Schwerpunkt neben sakralen Stücken vor allem auf der Barockmusik

Annenkirche Dresden - Innenraum mit Orgel

Konzerte in der Annenkirche 2022

– Auswahl –

„Dixit Dominus“ – Ensemble Lachrymae

Barocke Klangfluten, prachtvolle Werke mit historischen Instrumenten und Vokalmusik in Perfektion.

All das erwartet Sie im Konzert des Ensemble Lachrymae am 8. Oktober um 19:00 Uhr in der Annenkirche Dresden. Dort haben Sie die Möglichkeit, großbesetzte geistliche Vokalwerke des 17. Und 18. Jahrhunderts interpretiert von jungen Musikerinnen und Musikern zu erleben. Auf dem Programm stehen neben den Dixit Dominus von Händel auch Werke der selten zu hörenden französischen Barockmusik, das Dominus regnavit von Mondonville sowie das Te Deum von Lully.

ensemble lachrymae

Sa.,
08.10.2022
19:00 Uhr

Tickets an der Abendkasse

Israel in Ägypten – Händel-Oratorium

Im Oratorium Israel in Ägypten entwickelt Händel vor dem Hintergrund biblischer Texte seine hinreißende Fantasie musikalischer Tonmalerei und den begeisternden musikalischen Ausdruck. Unter seinen Oratorien nimmt es eine Sonderstellung ein – im Unterschied zu den übrigen ist dieses Werk ein Epos, es überwiegen Chöre und es fehlen namentlich bezeichnete handelnde Personen. Die umfangreichen und überaus raffinierten Chorteile voller Kontraste und vokaler Virtuosität stehen im Mittelpunkt des Oratoriums, das in seiner Spannung und Dramatik auch hier wieder den absoluten Meister der Oper erkennen lässt.

Georg Friedrich Händel
Israel in Ägypten HWV 54

Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704
Václav Luks – Dirigent

Mittwoch
12.10.2022
19:30 Uhr

JAN DISMAS ZELENKA – PSALMI VESPERTINI Teil I

Auf dem Programm des Zelenka Festivals Prag – Dresden stehen auch in diesem Jahr wieder ausgewählte Werke des böhmischen Komponisten Jan Dismas Zelenka. Zusammen mit dem Prager Ensemble Inégal führt der Dresdner Kammerchor unter der Leitung von Adam Viktora den ersten Teil von Zelenkas »Psalmi Verspertini« in Prag und Dresden auf.

Zelenka komponierte die Vesperpsalmen zwischen 1725 und 1728 für die Königliche Hofkapelle in Dresden. Zu der Zeit war er bereits seit 1710 am Dresdner Hof, anfangs als Kontrabassist und Violinist, später als Hofkomponist. Dies kann ohne Zweifel als Glücksfall für den europäischen Kulturaustausch angesehen werden, denn Zelenka ist es gelungen, die Einflüsse des tschechischen, deutschen und italienischen Stils zu verbinden und eine ihm eigene, unkonventionelle Tonsprache zu finden. Die »Psalmi Vespertini« sind ein Muss für alle Barockfans und lassen es an hochbarocker Dramatik nicht fehlen!

JAN DISMAS ZELENKA
PSALMI VESPERTINI Teil I

Gabriela Eibenová – Sopran
David Erler – Alt
Tobias Hunger – Tenor
Florian Götz – Bass

Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Tobias Mäthger)
Ensemble Inégal
Adam Viktora Leitung

Sonntag,
16.10.2022
17:00 Uhr

Dixit Dominus & Missa Omnium Sanctorum – Händel und Zelenka

Zelenkas letzte Messe Missa Omnium Sanctorum zeigt einen höchst virtuosen, emotional fast angespannten Stil, welcher besonders in der italienisch-katholischen Tradition begründet ist. Die Messe ist wie so oft mit Zelenkas begeisternder Originalität gewürzt und beweist wiederum eine atemberaubende Kreativität. Auch Händels Vertonung des Psalms Dixit Dominus bewegt sich an der Grenze der interpretatorischen Möglichkeiten – der Zuhörer erlebt hier ein nicht enden wollendes Feuerwerk an musikalischen Ideen und unterschiedlichsten Kompositionstechniken.

G. F. Händel
Dixit Dominus HWV 232

J. D. Zelenka
Missa Omnium Sanctorum ZWV 21

Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704
Václav Luks – Dirigent

Samstag
12.11.2022
19:30 Uhr

Die Geschichte der Annenkirche

1578 wurde die erste Annenkirche in Dresden errichtet, die man nach ihrer Stifterin, der von 1532 bis 1585 lebenden sächsischen Kurfürstin benannte. Gelegen in der sogenannten Wilsdruffer Vorstadt, war sie die älteste Vorstadtkirche in Dresden. Die zugehörige Gemeinde entwickelte sich gut, so daß jeweils in den 1610er und den 1710er Jahren Erweiterungsbauten notwendig wurden. All diese Mühen waren aber vergeblich, da während des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1760 die Kirche zusammen mit zahlreichen Häusern der Umgebung von preußischen Truppen vollkommen zerstört wurde. 

Johann George Schmidt – Ratszimmermeister der Stadt Dresden, in jüngeren Jahren Miterbauer der Dreikönigskirche und obendrein Neffe sowie Schüler des großen George Bähr (der Architekt der Frauenkirche Dresden) – errichtete ab 1764 die heutige zweite Annenkirche Dresden, die im Oktober 1769 geweiht werden konnte.

Die äußerlich zurückhaltend mit rechteckigem Grundriß gestaltete Kirche erhielt erst 1824 einen 57 m hohen klassizistischen Turm, dessen Entwurf der in Dresden sehr aktive Gottlob Friedrich Thormeyer beisteuerte. Die ebenfalls nach dem Siebenjährigen Krieg von J. G. Schmidt neu gebaute Kreuzkirche brannte 1897 nieder, weshalb ab 1906 die Annenkirche baulich den neuen Richtlinien des Brandschutzes für Kirchbauten angepaßt wurde, was einschneidende Maßnahmen mit sich brachte. Der Innenraum bekam seine heute noch vorzufindende ovale Form und wurde im Jugendstil neu gestaltet.

Zwar ging die katastrophale Bombardierung Dresdens im Februar 1945 nicht spurlos an der Annenkirche Dresden vorüber – der Dachstuhl fing Feuer –, aber dennoch bot sie ungefähr eintausend Menschen Schutz, die in ihr den Fliegerangriff überlebten. Nur wenig beschädigt konnte das Gotteshaus bis 1950 wiederhergestellt werden.

In der Zeit nach der Wiedervereinigung erlebte die Annenkirche Dresden zwei große Sanierungsphasen. In den 1990er Jahren erfolgte eine fünf Jahre dauernde Generalsanierung des Äußeren der Kirche, die 1997 mit dem Aufsetzen der Turmhaube im wahrsten Sinne des Wortes bekrönt wurde. Das Innere hingegen wurden in einer zweiten großen Bauphase ab 2009 umfassend saniert, wobei vor allem die gesamte Haustechnik des Sakralbaus im Mittelpunkt stand. Am ersten Advent 2010 konnte die Annenkirche im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes wiedereröffnet werden; die restaurierte Orgel wurde nur wenig später, mit einem Konzert im Mai 2011, wieder in Gebrauch genommen werden.