Blasewitz ist der zweitbekannteste Villen-Stadtteil in Dresden (nach dem Weißen Hirsch). Er liegt sehr schön östlich des Stadtzentrums in einem Bogen, den die Elbe hier unterhalb des Elbhanges beschreibt. Die gegenüberliegenden Stadtteile Loschwitz/Weißer Hirsch, die ebenfalls einen beeindruckenden Bestand an Villen aufzuweisen haben, können von Blasewitz aus über die berühmte Brücke Blaues Wunder erreicht werden.
Der Schillerplatz
Direkt am Blauen Wunder befindet sich als der zentrale Platz des Stadtteils Blasewitz der Schillerplatz. Erreichen können Sie diesen mit den Straßenbahnlinien 6 und 12, sowie den Buslinien 61,62,63,65,84 und 309. Ihr Auto können Sie gleich in der Nähe in der Tiefgarage der Schillergalerie, einem Einkaufszentrum, parken. Hier in der Hüblerstr. 8 stehen Ihnen rund um die Uhr über 400 Plätze zur Verfügung (1,20 € pro Stunde, Tagesticket 10,- €).
Bildung und Erholung in Blasewitz
Blasewitz ist auch Sitz wichtiger Bildungseinrichtungen innerhalb der Stadt Dresden. So finden Sie hier die Hochschule für Kirchenmusik der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsens, ein Teil der Dresden International School, das Sächsische Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber und andere mehr.
Erholung findet der Blasewitz-Besucher an den ausgedehnten Elbwiesen, von denen man einen schönen Blick auf das Blaue Wunder, die an den gegenüberliegenden Hängen gelegenen Stadtteile Loschwitz und Weißer Hirsch, sowie auf die drei Elbschlösser hat. Besuchenswert ist auch der wirklich schöne und für seine Lage innerhalb der Stadt recht stille Blasewitzer Waldpark. In diesem befindet sich auch der wichtigste Tennisplatz Dresdens.
Die Geschichte von Blasewitz
In das Jahr 1349 fällt die erste urkundliche Erwähnung von Blasewitz, das damals ein kleines Vorwerk war und dessen Name vermutlich slawischen Ursprungs war. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Blasewitz zu einem Fischer- und Winzerdorf. Dessen Existenz wurde allerdings immer wieder von schweren Hochwassern bedroht. Beispielhaft dafür waren die Hochwasser der Jahre 1799 und insbesondere 1845, bei denen in Blasewitz große Schäden entstanden.
Nachdem Blasewitz über 400 Jahre zur Gemeinde der Dresdner Kreuzkirche gehörte, wollte man seit den 1870er Jahren eine eigene Kirche, weshalb ein Kirchenbaufonds eingerichtet wurde. 1893 konnte die evangelische Heilig-Geist-Kirche feierlich geweiht werden.
Blasewitz entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Villenvororte von Dresden. 1869 wurde der 23 Hektar große Waldpark Blasewitz angelegt, der unter den heute in Dresden befindlichen Waldparks der bekannteste ist. In seiner Nähe (zum Beispiel an der Goetheallee und dem Vogesenweg) befinden sich die prächtigsten Villen des Stadtteils, die in ihrer Zeit bekannte Architekten wie Constantin Lipsius und Rudolf Schilling realisierten. Im Jahr 1893 wurde zwischen dem Schillerplatz in Blasewitz und dem Dresdner Schlossplatz die erste elektrische Straßenbahn Sachsens eröffnet, wobei bereits seit Beginn der 1870er Jahre eine Verbindung per Pferdebahn existierte.
In diesem Zeitraum wurde Blasewitz zu einem bevorzugten Wohngebiet für Fabrikanten, hohen Beamten und Offizieren, und zählte darum zu den sächsischen Gemeinden mit dem höchsten Steueraufkommen. Dies weckte Begehrlichkeiten bei der unmittelbar benachbarten Landeshauptstadt. Darum bemühte sich Dresden seit Beginn des 20. Jahrhunderts um die Eingemeindung von Blasewitz. Dieses war zu jener Zeit bereits vollständig vom Stadtgebiet Dresdens umgeben. Schließlich nützte der Widerstand der Blasewitzer ab einem gewissen Punkt nichts mehr und der Ort wurde 1921 zwangsweise nach Dresden eingemeindet.