Die prächtige Fassade der Yenidze von der Ballsportarena aus gesehen

Am Rande der Innenstadt gelegen, bringt die Architektur der Yenidze  – im Stil einer Moschee – einen großen Hauch Orient mitten nach Dresden.

Bei dem weithin sichtbaren Bau handelt es sich um eine ab 1909 errichtete Zigarettenfabrik, die von den Dresdnern schon bald „Tabaksmoschee“ genannt wurde. Heute fungiert sie als Bürogebäude, aber auch als Heimstatt für ein Theater und ein Restaurant

Kuppel der Yenidze im Gegenlicht
Dresden - Yenidze mit nächtlich erleuchteter Kuppel

Besucherinformationen zur Yenidze

Adresse Yenidze

Sie finden die Yenidze in der Weißeritzstraße 3 (zugleich Bundesstraße B6) in 01067 Dresden.

Parken an der Yenidze

Ihren Besuchern bietet die Yenidze auf ihrem eigenen Gelände einige kostenpflichtige Parkmöglichkeiten. Sollten diese belegt sein, bietet sich gleich gegenüber das großzügig bemessene Parkhaus Dresden-Mitte an, das auch für die benachbarte Ballsportarena eine gute Parkmöglichkeit darstellt.

Anfahrt zur Yenidze mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Straßenbahnhaltestelle „Kongresszentrum“ ist direkt vor der Tür und wird durch die Straßenbahn-Linien 6 und 11 bedient. Noch mehr Straßenbahn-Linien (nämlich die 1,2 und 10) und zwei den Buslinien (75 und 94) steuern die Haltestelle „Bahnhof Mitte“ an, die von der Yenidze nur 2 Straßenecken und gut 400 Meter entfernt ist. Ebenfalls am Bahnhof Mitte halten die S-Bahn-Linien S1 und S2 sowie der RE15 und RE18.

Kuppel des Yenidze
Fiori - Dose mit in der Yenidze hergestellten Zigaretten um 1910

Das Yenidze-Theater

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Die imposante Kuppel ist seit Oktober 2021 die perfekte Kulisse für dieses neu eröffnete Theater.

Hier werden klassische Themen aus Indien und dem Orient mit Musik, Tanz, Sprache, Gesang und Sounds in Inszenierungen vereint.

Experimentelle Performances binden sich zeitlos in die besondere Architektur ein.

Direkt unter der Stahl-Glas-Konstruktion der Kuppel gibt es zudem Workshops, Vorträge und Bildungsangebote.

Das Theater entwickelte mit einer Performance aus Licht- und Sounddesign sowie interaktiven Projektionen eine Veranstaltungsreihe, die außergewöhnliche Erlebnis-Momente in der Kuppel schafft.

Darüber hinaus können sich die Besucher besonders in der Weihnachtszeit auf klassisch-orientalische und indische Programme voller klangreicher Sitar-Musik, Tanz und mystischer Erzählkunst freuen.

Hier geht es zum Spielplan und den Tickets für das Yenidze-Theater.

Geschenk-Idee: Das Theater in der Yenidze bietet auch sehr attraktive Gutscheinkarten mit verschiedenen Geldbeträgen, die sich hervorragend zum Verschenken eignen. Ein Beispiel sehen Sie hier abgebildet und hier geht es zur Auswahl der Geschenkkarten.

Das Kuppelrestaurant

In der Yenidze können Sie übrigens auch gut speisen. Und zwar in dem sich über 2 Etagen und 120 Plätze hinstreckenden „Kuppelrestaurant“, das sich – wie der Name schon vermuten läßt, in der Etage unterhalb der Kuppel befindet. 

Das Restaurant ist zum einen ausgreichtet auf eine gutbürgerlich-sächsische Küche. Zum anderen wird aber auch die internationale Küche in den Blick genommen. Während Sie es sich schmecken lassen, genießen Sie vom Kuppelrestaurantaus einen wunderbaren Blick auf die Altstadt von Dresden und darüber hinaus bis hin zum Elbsandsteingebirge. 

Doch damit nicht genug: In der warmen Jahreszeit können Sie zudem im Biergarten am Fuße der Kuppel der Yenidze, dem höchsten Biergarten Dresdens, verweilen. Er bietet Platz für 100 Gäste.

Das Kuppelrestaurant hat täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Und hier geht es zur aktuellen Speisekarte.

Ein wenig Geschichte…

Der Name Yenidze geht auf ein Tabak-Anbaugebiet im heutigen Griechenland zurück. Als 1886 der Unternehmer Hugo Zietz seine „Orientalische Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze“ in Dresden gründete, nahm er diesen Namen gern auf, denn der Tabak aus dieser Region galt als besonders hochwertig. 

Als Zietz nach 1900 für sein prosperierendes Unternehmen neue Fabrikationsräume in guter Dresdner Lage suchte, stand er vor dem Problem, dass in der Innenstadt keine Fabrikgebäude errichtet werden durften, die als solche erkennbar waren. Daher kam dem findigen Unternehmer die Idee, das Zigarettenwerk ab 1908/1909 im Stil einer Moschee zu erbauen. 

So entsprach der Bau nicht nur den Anforderungen der Stadt, sondern war auch gleichzeitig ein einprägsames Werbemonument für die orientalischen Zigarettenmarken. Besonders günstig wirkte sich der Standort an der Hauptstrecke der Eisenbahnlinie Berlin-Prag aus: Den Reisenden musste sich der Markenname „Salem Aleikum“, der am Objekt angebracht war, einprägsam mit dem Bild einer Moschee mitten in Sachsen verbinden. 

Das eindrucksvolle Gebäude mit seiner gläsernen Kuppel und dem pfiffigerweise als Minarett verkleideten Schornstein hebt sich so bis heute prägnant von den meist barocken Bauwerken der Altstadt ab.

Zwischen den Weltkriegen verkaufte Zietz sein Unternehmen an den Reemtsma-Konzern, der die Zigarettenherstellung bis 1953 weiterführte, als die Yenidze verstaatlicht und von da an nur noch als Lagerstätte für Tabak genutzt wurde. Zuvor war auch die Yenidze während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 getroffen und zu etwa einem Drittel zerstört worden – gerade auch die Kuppel war stark beschädigt.

Nach 1990 wurde die Yenidze zunächst von der Treuhand verwaltet und dann 1991 an einen Immobilienfond verkauft, der das Gebäude unter denkmalpflegerischen Aspekten sanierte. So wurde der Südflügel originalgetreu rekonstruiert, und die Kuppel aufwändig mit 860 m² Glas nach alten Vorlagen saniert. 1997 konnte die Yenidze als Bürogebäude wiedereröffnet werden und bietet heute zahlreichen Unternehmen einen prägnanten Geschäftssitz.

Übrigens ist die Yenidze eines der ersten in Skelettbauweise errichteten Hochhäuser in ganz Deutschland. Ihr Rohbau wurde aus einzelnen Elementen wie Deckenplatten, Stützen und Fundamenten zusammengesetzt, die eine tragende Funktion haben. Vor dieses Skelett wurde dann die Fassade gesetzt.

Die Yenidze ist vollunterkellert, fünfgeschossig und verfügt zudem über ein als Vollgeschoss ausgebautes Mansardgeschoss. Sie erreicht eine Gesamthöhe von 62 Metern. Davon entfallen allein auf die charakteristische, spitzbogige Kuppel etwa 20 Meter. Smaragd- und rubinfarben verglast, wird sie nach Einbruch der Dunkelheit von innen angestrahlt. Die auf ihrer Spitze aufgebrachte goldene Krone erinnert noch heute daran, daß Hugo Zietz sächsisch-königlicher Hoflieferant war, eine Auszeichnung, die hohe Qualität der Produkte versprach.

Yenidze in Dresden von der Elbe aus gesehen