Das Lingnerschloss von der anderen Elbseite aus gesehen

Das Lingnerschloss ist ein Schloss für alle Dresdner und ihre Gäste. Erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts und gelegen an einem der reizvollsten Orte in Dresden, bietet es seinen Besuchern vom Elbhang aus einen wunderbaren Blick über die Stadt, einen schönen Park zum Flanieren und gutbürgerliche Gastronomie zu günstigen Preisen. 

Lingnerschloss, zentraler Teil

Die zunächst nach ihrem Erbauer Baron von Stockhausen benannte Villa entstand fast parallel zum Schloss Albrechtsberg als zweites der Dresdner Elbschlösser; das dritte – Schloss Eckberg – befindet sich stromaufwärts auf der anderen Seite des Lingnerschlosses. Auffällige Architekturdetails sind die beeindruckende Treppenanlage an der mit Ecktürmen verzierten Eingangsfront und die besonders aus Richtung Elbe gut zu sehenden seitlichen Flügel, einer davon als Säulenhalle.

Lingnerschloss: Parken und ANREISE

Das Lingnerschloss ist nur 6 Straßenkilometer von der Dresdner Altstadt entfernt. Die Lage an der Bundesstraße B6 sorgt für eine gute Erreichbarkeit. Die genaue Adresse des Lingnerschloss lautet: Bautzner Straße 132, 01099 Dresden. Auf dem Gelände stehen nur drei kleinere Parkplätze zur Verfügung. Trotz des Standortes an der Fernstraße genießen die Gäste entspannende Ruhe, denn Schloss und Straße werden getrennt durch den gepflegten Lingnerpark mit altem Baumbestand. 

Park am Lingnerschloss

Eine Straßenbahnhaltestelle (Linie 11) befindet sich quasi direkt vor dem Lingnerschloss und sorgt so für eine gute Anbindung der drei Elbschlösser an den Öffentlichen Nahverkehr in Dresden. Die nächsten Bahnhöfe sind Dresden Neustadt mit ca. 4 km und Dresden-Hauptbahnhof mit 7 km Entfernung vom Schloss Eckberg. Die Autobahn A4 ist über die Anschlußstelle Dresden-Hellerau ebenfalls gerade 7 km entfernt, und bis zum Flughafen Dresden sind es auch nur 9 km.

Das Schweizer Haus im Park am Lingnerschloss - ein Nebengebäude des Lingnerschlosses

Das Schweizer Haus im Park am Lingnerschloss – ein Nebengebäude des Lingnerschlosses

Das Schweizer Haus im Park am Lingnerschloss

Zur Geschichte des Lingnerschlosses

Genau wie das benachbarte Schloss Albrechtsberg wurde das spätere Lingnerschloss von 1850 bis 1853 im Auftrag des Prinzen Albrecht von Preußen errichtet. Er ließ beide Schlösser im Zusammenhang mit seiner zweiter Eheschließung – er heiratete nicht standesgemäß Rosalie Gräfin von Hohenau, geborene von Rauch. Alle drei Elbschlösser wurden auf einem der Weinbergsgrundstücke erbaut, die zuvor seit 1803 im Besitz des schottischen Adligen James Ogilvy, 7. Earl of Findlater gewesen waren. Dabei war das spätere Lingnerschloss als Wohnsitz für Baron Albert von Stockhausen bestimmt, den Kammerherrn des Prinzen Albrecht. Dieser nutzte aber das Schloss zunächst selbst als Interimswohnsitz bis zur Fertigstellung seines eigenen Anwesens, des benachbarten Schlosses Albrechtsberg. Für die Ausführung des klassizistischen Baus zeichnete der Landbaumeister Adolph Lohse verantwortlich, der zuglich auch die Innenräume gestaltete und den das Schloss umgebenden Park angelegte. Der vom Schloss hinunter zur Elbe reichende Hang wurde weiterhin als Weinberg genutzt.

Im Jahr 1891 erwarb der Dresdner Nähmaschinenfabrikant Bruno Naumann die Villa und ließ sie nach seinem Geschmack umbauen.

Der vielseitige Unternehmer und Philanthrop Karl August Lingner kaufte 1906 das Gebäude, das schon kurze Zeit darauf allgemein nur noch als das Lingner-Schloss bezeichnet wurde. Er konnte sich immerhin bis zu seinem Tod noch zehn Jahre daran erfreuen und wohnte von 1908 bis 1916 hier. Unterhalb des Schlosses am Elbufer findet sich ein kleines Mausoleum, in dem Karl August Lingner seine letzte Ruhestätte fand.

Mausoleum am Lingnerschloss (Lingnermausoleum) erbaut 1920-21 von Hans Poelzig und Georg Kolbe - Ruhestätte von Karl August Lingner

Testamentarisch hatte Lingner verfügt, dass das Schloss in das Eigentum der Stadt übergehen solle. Die gesamte Bevölkerung sollte „die Schönheit dieser herrlichen, in Europa einzigartigen Lage genießen können“, was gemäß Lingner „Zum Besten von Dresden und Umgebung“ dient und er wünschte darum auch ausdrücklich „kein Etablissement für nur reiche Leute“, sondern ein der Allgemeinheit zugängliches Restaurant “mit bürgerlichen Preisen” (siehe unten). Lingner zeigte sich auch an anderen Stellen großzügig gegenüber der Bürgerschaft: Beispielsweise geht das weltweit einzigartige Hygiene-Museum Dresden auf ihn zurück.

Zunächst aber tobten die Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Glücklicherweise wurde das Lingnerschloss während der verheerenden Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 nicht getroffen. Nach Kriegsende erfuhr es eine Nutzung wie viele andere repräsentative Gebäude, wurde also als Lazarett, sowjetische Kommandantur und Wohnheim genutzt. Nach einem Umbau zog 1957 der von Manfred von Ardenne mitinitiiert Klub der Intelligenz in das Lingnerschloss. Die auch als „Dresdner Klub“ bezeichnete Institution war ein wichtige Treffpunkt von Künstlern, Wissenschaftlern und anderen Persönlichkeiten. Bei dem Umbau in den 1950er Jahren ging allerdings ein Großteil der historischen Innenausstattung verloren. Ab 1993 stand das Gebäude leer, wodurch es aufgrund nicht erfolgter Instandhaltung und Vandalismus zu ernsthaften Zerstörungen kam.

Blick vom Lingnerschloss Richtung Dresden Loschwitz - in der Bildmitte das Blaue Wunder
Blick vom Lingnerschloss Richtung Altstadt von Dresden - in der Bildmitte die Waldschlösschenbrücke

Vom Lingnerschloss aus bietet sich ein sehr schöner Blick hinunter auf die Stadt Dresden. Schlaut man nach links elbaufwärts, kann man das Blaue Wunder und die Stadtteile Loschwitz und Weißer Hirsch sehen. Blickt man nach rechts stromabwärts, so kann man über die Waldschlösschenbrücke hinweg die Altstadt sehen.

Die Lingnerterrassen – das Lingnerschloss Restaurant

Heute betreibt der Förderverein Lingnerschloss e.V. das Schloss im Sinne Karl August Lingners, öffnet also Restaurant und Biergarten mit dem schönen Blick auf Dresden für alle. Traditionell immer im Angebot sind ein Getränk, das entsprechend Lingners Wunsch nur 0,90 € kostet, und die sogenannten Lingnergerichte für unter zehn Euro.

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