Albin Schöpf – erster Direktor des Zoo Dresden
Als Sohn eines Apothekers wurde Albin Schöpf (frühere Schreibweise Schoepf) im Jahr 1823 in Thüringen geboren. Dort, genauer gesagt in Jena, studierte der an Naturwissenschaften interessierte Schöpf Pharmazie, was die Voraussetzung für die erfolgreiche Übernahme der Apotheke seines Vaters war. Etwas später unternahm der zusätzlich an der Haltung exotischer Tiere interessierte junge Apotheker Reisen nach Hamburg, Köln und Berlin, aber auch nach Paris und Amsterdam, wobei ihn insbesondere die in den jeweiligen Städten vorzufindenden Tiergehege interessierten. Dabei erwarb er umfangreiches Wissen und stellte zudem fest, daß die in Europa üblichen Tiergehege in ihrer Anlage, aber auch in ihrer Architektur große Ähnlichkeit aufwiesen.
Als sich Ende der 1850er Jahre die Konstitution eines Vereins abzeichnete, der die Errichtung eines Zoologischen Garten in Dresden zum Ziel hatte, brachte sich Albin Schöpf mit einer beträchtlichen Summe Geldes in diese Unternehmung ein. Seinem Wissen und seinem eingesetzten Kapital war dann auch seine Ernennung zum ersten Inspektor des Zoo Dresden zu verdanken, als letzterer am 9. Mai 1861 eröffnet wurde. In die nun beginnende Anfangszeit des Zoos fielen die Errichtung zahlreicher Gebäude (schon vor 1861 errichtet: Affenhaus, Büffelhaus, Bärenzwinger, Eulenhaus; ab 1861 gebaut: Raubtierhaus, Ziegenhaus) und der Erwerb von Tieren, die für den Zoobetrieb attraktiv waren: Löwen, Tiger, Schimpansen, Elefanten, Giraffen und sogar ein Panzernashorn – damals in Zoos eine absolute Rarität.
Schon zur damaligen Zeit mußten kulturelle Einrichtungen um finanzielle Mittel kämpfen. Dem Zoo Dresden ging es in dieser Hinsicht nicht anders. Und so war Albin Schöpf stets auf der Suche nach neuen, für Besucher sehenswerten Attraktionen, um mit den daraus erzielten Einnahmen die vorhandenen finanziellen Probleme und die gestrichenen Finanzzuschüsse des Sächsischen Landtages für den Zoologischen Garten in Dresden auszugleichen. Darum arbeitete er auch eng mit dem Tierhändler Carl Hagenbeck zusammen, von dem er einerseits exotische Tiere kaufte und dessen Völkerschauen er ab 1878 im Zoo Dresden präsentierte. Albin Schöpf, der 1870 noch zum Direktor des Zoologischen Gartens erhoben wurde, starb im Jahr 1881.
Adolph Schöpf – Direktor des Zoo Dresden 1881-1909
Adolph Schöpf war gerade im Auftrag Carl Hagenbecks in Amerika als Tiereinkäufer unterwegs, als ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters Albin Schöpf erreichte. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits seit vielen Jahren in dieser Branche tätig, so daß er als sehr erfahrener Tierhändler galt. Dies war ein wichtiger Punkt, als es darum ging, daß er vom Verwaltungsrat noch im gleichen Jahr, also 1881, den Posten des Direktors im Zoologischen Garten zugesprochen bekam. Dieses Amt übte er erfolgreich bis 1909 aus und machte sich in dieser Zeit insbesondere um die Haltung von Orang-Utans verdient, deren Tradition im Zoo Dresden er somit begründete.